Die Geschichte des                                  KARATE DOJO WASHI Kiel


„Nach Altem forschen heißt das Neue verstehen.“

- Gichin Funakoshi


Wie alles begann

Es war der 1.November 1996, als eine Gruppe von Karate begeisterten Budo-Sportlern im F.T. Adler Kiel eine neue Sparte gründeten. Etwa 40 Karateka, die zuvor in einer Sportschule trainiert hatten, fanden nun in der Turnhalle der Muhliusschule für ihre Karate-Stilrichtung „Shotokan‟ ein neues Zuhause.

Es war die Geburt unseres Karate-Dojo, das sich einige Jahre später „Karate Dojo Washi‟ nannte. „Washi‟, das japanische Wort u.a. für Adler, steht für den Gründer und Namensgeber, den Journalisten, Politiker und Turner Eduard Adler (1861-1938).

Von den Gründungsmitgliedern sind bis heute Andrea Jepsen und Carsten Fischer aktiv, die damals mit Luis Bartussek die Übungseinheiten leiteten. Zunächst gab es eine Gruppe von erwachsenen Karateka, doch sehr bald bauten sie auch eine Kindergruppe auf. Dreimal die Woche konnte Karate geübt werden.

 



Wie es weiter ging

Die Karategruppe erhielt noch einmal Zuwachs, als etwa 15 Kinder- und Erwachsenen-Karateka des TSV Altenholz zum Karate Dojo Washi wechselten. Die Mitgliederzahl des Karate Dojo Washi blieb in den nächsten Jahren konstant bei über 50. Übungsleiter der Erwachsenen waren Luis Bartussek (bis 2014), Carsten Fischer (bis 2013) und Andrea Jepsen (bis heute, Dojo-Leiterin), die Kinder-Karate-Gruppe leiteten Carsten und Andrea. Angeboten wurden nach wie vor drei Karate-Einheiten in der Woche.



Höhen       und Tiefen

Ein erster Höhepunkt des Jahres im jungen Karate Dojo Washi war das Sommerabschlusstraining der Kinder. Alle trafen sich mit den Eltern, Großeltern, Onkel, Tante... bei der Forstbaumschule, übten öffentlich Karate, machten Picknick und hatten jede Menge Spaß.

Ein zweiter Höhepunkt war die gemeinsame öffentliche Karate-Übungseinheit im Sommertraining am Strand in Kiel-Friedrichsort unter erschwerten, sandigen Bedingungen. Einen Tiefpunkt gab es 2007, als die Turnhalle ein halbes Jahr gesperrt war. Die Folge war, dass der größte Teil der 30 Kinder ihren Karateweg nicht fortsetzten und nicht mehr wieder kamen. Erst ein Jahr später konnte eine neue Kindergruppe aufgebaut werden.

Seit 2013 ist ein regelmäßiger Höhepunkt zum Jahresabschluss das Kerzenscheintraining für Kinder und Erwachsene. Wir üben uns nur im Schein von Kerzen, eine besondere Herausforderung an die Sinne und eine ganz besondere Stimmung.

Ein ganz besonderer Höhepunkt war die Japanreise von Andrea und Michael Jepsen 2015. Sie lernten Ishikawa Sensei kennen, der die Reise begleitete, durften in seinem Dojo Karate üben und bestritten sogar einen spontanen Vergleichskampf Deutschland - Japan. Inspiriert von neuen Karate-Inhalten und Eindrücken der japanischen Kultur kamen sie wieder und gaben dies an das Karate Dojo Washi weiter.

Ishikawa Sensei beehrt unser Dojo seitdem (2016)  mit seinen Lehrgängen.



Lehrgänge

Der erste Lehrgang, den das Dojo Washi ausrichtete, fand 2004 mit Gerhard Scheuriker, ein Schüler von Shirai Sensei, statt.

Nach einer Pause von sieben Jahren ging es dann mit den Lehrgängen richtig los:

 

2007   Gerhard Scheuriker - PAUSE

2014   Michael Jepsen (5. Dan)

2015   Michael Jepsen

2016   Michael Jepsen           

           Marie Niino (5. Dan) 

           Tadashi Ishikawa (8. Dan) zum 20 jährigen Dojo-Jubiläum

 

2017   Julian P. Chees (6. Dan)           

           Tadashi Ishikawa

 

2018   F.T. Adler Jubiläumsjahr

           Julian P. Chees           

           Tadashi Ishikawa           

           Anki Takahashi (8. Dan)


Es spricht für unser Karate Dojo Washi und ist eine große Ehre, dass so viele hochrangige Karate-Meister für Lehrgänge zu uns nach Kiel kommen.



Wettkämpfe


Aus unserem Dojo haben drei Karateka langjährige Wettkampferfahrungen:

 

Andrea Jepsen   von 1982 – 1986: Kumite                          

                           von 2005 – 2008: Kata Einzel / Mannschaft

Dirk Holtorf         von 1982 – 1987: Kumite und Kata

Michael Jepsen  von 1979 – 2007: Kumite und Kata Einzel /     

                                                                    Mannschaft

 

Diese Wettkämpfe waren bei allen sehr erfolgreich, ganz besonders bei Michael u.a. 4 x Deutscher Meister und mehrfacher JKA-Cup Sieger.



Heute

In unserem Dojo Washi üben sich nach wie vor etwa 50 Mitglieder im Karate-Do, von 7 bis 65 Jahre. 2015 konnten wir unser Übungsangebot durch den Zugewinn der großen (oberen) Halle in der Muhliusschule auf fünfmal die Woche erweitern.

 

Die Übungseinheiten werden geleitet von:

Montag       - Thorsten Duphorn (seit 2015)

Mittwoch     - Michael Jepsen (seit 2012)

Donnerstag - Andrea Jepsen (seit 1996)

Freitag        - Dirk Holtorf (seit 2015)

Samstag     - Dirk Holtorf Polizeisport / Anfängertraining  

 

Eine besondere Übungseinheit ist unser „Kata-Spezial“-Training, dass nach Absprache etwa einmal im Monat samstags stattfindet. Die Kinder-Einheiten leitet donnerstags Andrea (seit 1996) und Dirk (seit 2014).

 

Über das Dojo Washi hinaus nahm Michael Jepsen zwischen 2010 und 2018 einen Lehrauftrag für Karate-Do an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel wahr. Dabei bildete er  Lehramtsstudenten für das Lehren des Karate-Do im Schulsport aus.


Desweiteren wird unser Dojo von folgenden Mitgliedern tatkräftig unterstützt:

Sven Hinz - Homepage

Tim Kuhlmann - Fotografie

Hiltrud Beyer - Textbeiträge


Neben dem Karate-Üben gibt es bei uns ein reges Dojo-Leben. Einmal die Woche treffen wir uns nach der Karate-Einheit zu einem Stammtisch in einem Restaurant, reflektieren uns, philosophieren über die Werte des Karate-Do und haben viel Spaß. Wir besuchen gemeinsam Lehrgänge in ganz Deutschland, organisieren Karate-Lehrgänge in unserem Dojo samt Begleitprogramm für die Meister, Gäste, sowie Grillfeste und Feiern aller Art. Dabei gilt das Motto: KAMPAI (japanisch für Prost, wörtlich: trockenes Glas).



Ausblick


Aus vielen Sportvereinen hören wir von sinkenden Mitgliedszahlen. Individuelle, flexible Sportangebote sind gefragt. Das Training zu festen Zeiten in einer festen Gruppe und das Vereinsleben sind weniger attraktiv. Auch Karate betrifft dies, obwohl Kampfsportarten nach wie vor hoch im Kurs stehen. Unser Dojo dagegen hält seine Mitgliedszahlen, was uns sehr freut und das wir als positive Rückmeldung für unsere Vereinsarbeit verstehen. Zwar verlassen auch uns immer wieder Mitglieder wegen Ausbildung, Studium, Arbeitsbelastung, Familiengründung, Umzug, Krankheit, Lebensveränderungen aller Art.

Es gibt jedoch auch immer wieder Neuzugänge, von jung bis alt, die aus denselben Beweggründen bei uns eine neue Karate-Heimat finden. Vor allem unsere Kindergruppe ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Karate ist für die einen Sport, für andere eine Art zu leben, eine Kampfkunst, die Körper, Geist und Seele fordert, fördert und verbindet. Wer sich darauf einlässt bleibt dabei und erhält die Möglichkeit, zu wachsen, über sich selbst hinaus, sich zu entwickeln, zusammen mit anderen.

Lehrgänge haben wir schon über unser Jubiläumsjahr 2018 hinaus geplant:

Die Meister kommen gerne zu uns und wir freuen uns über ihre Lektionen und das Miteinander.

 



Wünsche


  1. Dass die Saat, die unsere Senseis in ihre Schüler pflanzen, aufgeht und aus den  kleinen Karateka große Karateka werden.
  2. Dass wir uns weiterhin gegenseitig unterstützen auf dem Weg des Karate.
  3. Dass unser Weg, der Do, mag er auch mühsam und steinig sein, von tiefer Freude und Erfüllung gekennzeichnet ist.
  4. Eine gemeinsame Dojo-Reise nach Japan. Dorthin, wo Gichin Funakoshi das heutige Shotokan-Karate entwickelte.

„Nach Altem forschen heißt das Neue verstehen. Dies ist eine Sache der Zeit. Bewahre in allem klares Denken. DER WEG: Wer vermag ihn gradlinig und treu weiterzuführen?“
             - Gichin Funakoshi

In Sinne von Meister Funakoshi gehen wir den Karate-Do weiter, Schritt für Schritt, mit offenen Händen und Herzen.


Februar 2018 Hiltrud Beyer / Andrea & Michael Jepsen